Spurenlesen lernen – Die beste Herangehensweise

Die ultimativen Beginnerübung mit der du im Nullkommanichts durchstartest.

Viele Menschen, die Spurenlesen lernen wollen, beginnen damit sich ein Bestimmungsbuch zu kaufen und zu lesen. Vielleicht hast du auch schon durch solch Feldführer geblättert und gedacht, aha… so sieht der Abdruck einer Fuchspfoten also aus. Nur um dann im Feld zu merken, dass du doch wieder unsicher bist, oder voreilige Schlüsse ziehst.

In diesem Artikel verrate ich dir, wie du Bestimmungsbücher richtig einsetzt und mit der ultimativen Beginnerübung eine wirklich gute Spurenleserin wirst.

Bestimmungsbücher – Freund und Feind beim Spurenlesen lernen.

Die Welt erschließt sich nicht allein aus Büchern, vor allem nicht die Welt der Tierspuren. Das liegt daran, dass das Erscheinungsbild von Tierspuren in der Natur von mannigfachen Faktoren abhängt. Da gibt es Untergründe wie Schnee, tonige Erde, Sand und viele andere Bodenbeschaffenheiten, die Einfluss auf das Erscheinungsbild einer Tierspur nehmen. Dazu kommen dann noch Nässe und Trockenheit sowie Regen, Wind und Sonne. Und dann spielen auch noch das Alter der Spur und die Gangart des Tieres eine Rolle. All das kann eine einzige Abbildung in einem Buch nicht einfangen. Darum ist der Wissensschatz eines Bestimmungsbuches nur begrenzt und die „Dirt Time“ unerlässlich.

Du solltest aber trotzdem Bestimmungsbücher nutzen. Ein gutes Werk bietet dir viel Wissen zur Fußmorphologie und kann dir Helfen deinen Blick auf die Details zu lenken. Dadurch legst du in deinem Gehirn Muster an, mit denen es arbeiten kann. Allerdings solltest du dazu auch die Texte lesen. In einem guten Bestimmungsbuch wirst du zum Beispiel lesen können, dass sich das Trittsigel eines Fuchses, von dem eines Hundes durch ein ganz eindeutiges Merkmal unterscheidet. Ich nenne es den Kleiderbügel, oder Balken. Schau dir bei deinem nächsten Spaziergang die Trittsigel von Reinecke Fuchs einmal genau an.

Was du zum Spurenlesen lernen brauchst.

Du willst also besser Spurenlesen können? Geduld ist das Wichtigste. Ich habe zum Spurenlesen lernen drei Jahre mit viel Zeit in der Natur verbracht und lerne noch heute immer wieder Neues dazu. Wichtig ist, dass du zuerst deine Aufmerksamkeit auf die Zeichen in der Natur fokussierst, um dein Gehirn mit Mustern zu füttern, die Wiedererkennungswert haben.

Dazu empfehle ich dir folgende Hilfsmittel:

  • Notizheft
  • Bleistift
  • Lineal
  •  Bestimmungsbuch

Spurenlesen lernen - Die ultimative Beginnerübung.

Als Anfängerin bist du gut damit beraten dein Auge zu schulen. Dies gelingt am besten mit einer Übung, die ich „Geistige Auge Zeichnung“ nenne. Sie hat einen universellen Effekt auf deine Wahrnehmung und hilft dir auch bei der Pflanzenbestimmung.

Gehe dazu wie folgt vor:

  1. Schauen ohne Urteil
    Setze dich an eine Tierspur und schaue sie dir so genau wie möglich an. Versuche dir dabei so viele Details zu Form und Größe einzuprägen, wie nur möglich. Schließe dabei immer wieder die Augen und versuche ein geistiges Bild entstehen zu lassen.
  2. Zeichne aus dem Geist
    Wenn du das Gefühl hast, dein Bild ist klar genug oder wird nicht mehr klarer, dann entferne dich ein paar Meter von der Spur. Nimm dein Notizheft zur Hand und zeichne. Es soll kein Kunstwerk werden. Achte lediglich darauf, dass deine Zeichnung alle erkannten Details enthält und die Größe Lebensgroß eingefangen ist. Schließe auch beim Zeichnen hin und wieder die Augen und hol dir die Spur vor dein geistiges Auge.

  3. Gegenprobe
    Wenn du mit deiner Zeichnung zufrieden bist – ich weiß, dass das bei den ersten Versuchen selten der Fall ist – dann gehe zurück zur Spur und vergleiche aufmerksam. Sind die Krallen doch größer? Ist der Mittelballen viel runder? Ist die Spur wirklich so klein?

  4. Verbessere deine Zeichnung
    Nimm deine Erkenntnisse aus der Gegenprobe und verbessere deine Zeichnung. Überwinde hier auch deinen Schweinehund und mache notfalls eine neue Zeichnung. Du wirst sehen, wie schnell sich deine Mustererkennung und deine Zeichenskills verbessern.

  5. Messen
    Zum Abschluss solltest du länge und Breite des Trittsiegels messen und neben deiner Zeichnung notieren. Nun hast du ausreichend Daten um dein Bestimmungsbuch zu bemühen und Antworten zu finden.

Du bist nicht so der Autodidakt?

Dann nimm eine Abkürzung und besuche eines unserer Spurenlesen Seminare in Thüringen. Ich freue mich dich dort zu treffen und mit dir in die Kunst und Wissenschaft des Spurenlesens abzutauchen.

Dein Kevin Hildebrandt
von teRea

Comments are closed.